Mit einem „Aktionsprogramm Wirtschaft 4.0“ wird das Land die Thüringer Unternehmen künftig dabei unterstützen, sich besser auf den digitalen Wandel einzustellen. Darauf wies Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee im Rahmen der 1. IT-Leistungsschau am 14. April 2016 nochmals hin. Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) hat das insgesamt 10 Themenbereiche umfassende Maßnahmenpaket bereits im März dieses Jahres vorgelegt..
Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die die Thüringer Wirtschaftsstruktur bestimmen, seien bei dem Thema allerdings oft noch zögerlich. Das „Aktionsprogramm Wirtschaft 4.0“ enthält deshalb neben der Konkretisierung bekannter Vorhaben – wie des Breitbandausbaus oder der Einrichtung von Beteiligungsfonds– auch eine Vielzahl neuer, auf die Bedürfnisse des Thüringer Mittelstands zugeschnittener Maßnahmen. Dazu zählen:
- ein Projektfonds „Digitale Innovationen“, mit dem wegweisende Digitalisierungsprojekte der Thüringer Wirtschaft unterstützt werden sollen.
- eine Förderinitiative zum Aufbau internetbasierter Kooperationsplattformen zwischen Unternehmen, um dadurch neue Formen „kooperativer Wertschöpfung“ zu ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu verbessern.
- die Schaffung eines Netzes von freien W-LAN-Punkten in Thüringen.
- die gezielte Modernisierung der Ausstattung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten für die Anforderungen der digitalen Wirtschaft, um auch die Berufsausbildung für die neuen Herausforderungen fit zu machen.
- die stärkere Ausrichtung der Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft (ThAK) auf Fragen der Digitalisierung, um auf diese Weise nicht nur technologische, sondern auch kreativwirtschaftliche Fragen der Mensch-Maschine-Interaktion in den Blick zu nehmen.
Thematisiert wurde das „Aktionsprogramm Wirtschaft 4.0“ ebenfalls im Rahmen der Podiumsdiskussion zur IT-Leistungsschau. Diese wurde von dem ITnet Thüringen e. V., dem Thüringer Zentrum für Existenzgründung und Unternehmertum, der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft und dem Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 organisiert. Zum Thema „Die richtigen Rahmenbedingungen setzen“ diskutierten Katharina König (DIE LINKE), Madeleine Henfling (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Dr. Mario Vogt (CDU) und Dr. Cordelius Ilgmann, Abteilungsleiter für Wirtschaftspolitik, Tourismus und Digitale Gesellschaft mit Volker Kadow, Vorstandsmitglied des ITnet Thüringen e. V.
Die zahlreichen neuen Aufgaben, die sich im Zuge der Digitalisierung ergeben, sind nicht mehr von jedem kleinen Unternehmen allein zu leisten. Eine Vernetzung der bestehenden Ressourcen sowie die Entwicklung und Koordinierung der Zusammenarbeit innerhalb der IT-Industrie aber auch mit der Wissenschaft, Forschung und Politik in Thüringen ist eine dringende Aufgabe. Hierzu arbeiten das Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 und der ITnet Thüringen e. V. eng zusammen. Dieser versteht sich als eine Interessengemeinschaft der Thüringer IT-Branche und agiert als ein offenes, IT-zentriertes aber bewusst themenneutral gestaltetes Netzwerk.