„Nichts ist so beständig wie der Wandel“: Change Management in KMU
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, wußte schon Heraklit von Ephesus (535-475 v. Chr.). Ereignisse wie die Corona-Pandemie haben Auswirkungen auf unser Alltags- und Arbeitsleben. Alles wird digitaler und verlangt von Arbeitgebenden und Mitarbeitenden die Ein- und Umstellung auf neue Arbeitsmodelle und -methoden. Digitalisierung, Home-Office, Mobiles Arbeiten gehören heute für viele Menschen zum Arbeitsalltag. Die Anpassung an sich ändernde Kundenwünsche und Marktsituationen verlangt von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stetige Veränderung. Wie können KMU im Marktwandel Schritt halten? Dreh- und Angelpunkt ist eine gute Unternehmensstrategie.
Drei Schritte zu einer guten (Unternehmens-)Strategie
Jedes Unternehmen benötigt eine Strategie – im Alltag und besonders in Phasen der Veränderung. Für eine Neuausrichtung des Unternehmens ist es von Vorteil, die nachstehenden Schritte einzuhalten:
- Durchführung unternehmensexterner und -interner Analysen zur Feststellung des aktuellen Standes (IST) und zur Festlegung der zukünftigen Ausrichtung (SOLL) des Unternehmens. Möglicher Gegenstand von Analysen ist die Kundenzufriedenheit, das Unternehmensumfeld, die Wertschöpfung oder die Konkurrenz.
- Zusammenfassung der Analyseergebnisse hinsichtlich der Stärken und Schwächen bzw. Chancen und Risiken (SWOT) des Unternehmens
- Definition von Maßnahmen bzw. Handlungsoptionen auf der SWOT-Basis
Aufgrund der Vielzahl von Analyseformaten, zu denen Ihnen das Team des Thüringer Kompetenzzentrums Wirtschaft 4.0 gern beratend zur Seite steht, erhält man eine Menge an Ergebnissen. Diese gilt es zu komprimieren und daraus die richtige Vorgehensweise für Ihr Unternehmen abzuleiten. In unserer langjährigen Beratungspraxis begegnen uns häufig ähnliche Fragen, etwa:
Für welche Unternehmenssektion(en) ist eine Strategie anzufertigen?
Für jede Sektion ist eine eigene Strategie anzufertigen. Diese ist nach Kundengruppen und Märkten abzugrenzen. Vergleichbar ist es mit einer Zeitschrift. Die einzelnen Sparten wie Mode, Kultur oder Sport benötigen ihre separate Strategie.
Wann führt man eine Strategieentwicklung durch?
Eine regelmäßige Neuaufstellung bzw. Überprüfung der Unternehmensstrategie ist in Abhängigkeit der Dynamik der jeweiligen Branche durchzuführen, üblicherweise im 3 bis 5-Jahresrhythmus. Abweichungen von der Planung mit zu ermittelnden Gründen geben zusätzlich Anlass zur Neugestaltung. Ebenso ist bei bedeutsamen oder einschneidenden Ereignissen technologischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher oder politischer Natur eine Überprüfung und ggf. Anpassung oder Überarbeitung der bisherigen Strategie ratsam.
Sollte eine Unternehmensstrategie geheim gehalten werden?
Nein! Kommunikation ist alles! So ist es nach außen wichtig, alle Stakeholder, also Lieferanten und in erster Linie die Kunden, zu informieren, wie das Unternehmen künftig aufgestellt und was vom Unternehmen zu erwarten ist.
Braucht jedes KMU eine Strategie?
Ja! Eine systematisch erstellte, schriftlich festgehaltene und gut kommunizierte Strategie ist unerlässlich, um einen zielgerichteten, wirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Ressourcen zu gewährleisten. Damit kann die Anpassung an sich ändernde Marktanforderungen oder eine mögliche Expansion erreicht werden.
Welche Eigenschaft(en) sollte eine Strategie aufweisen?
Eine gute Strategie lässt sich an einer stimmigen Mission bzw. einem ausgefeilten Leitbild erkennen – anders gesagt: welche Ressourcen für welchen Zweck eingesetzt werden und bis wann das Unternehmen dieses Vorhaben erreichen will. Zusammengefasst lässt sich diese Eigenschaft in fünf Buchstaben ausdrücken: smart (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminisiert).
Wann ist eine Strategie fertiggestellt?
Nie – auch nicht nach Absolvierung von Workshops zu den verschiedenen Analyseinstrumenten. Eine Teilnahme ist dennoch anzuraten: In diesen Workshops werden Ergebnisse zusammengetragen und schriftlich fixiert. Auch wenn die Entwicklung einer (Unternehmens-)Strategie fast abgeschlossen scheint, darf sie nie als beendet erklärt werden, um an aktuelle und künftige Bedarfe angepasst werden zu können.
Strategie fertig – und nun?
Jetzt ist sicherzustellen, dass getroffene Entscheidungen und Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Dazu zählen nicht nur die Auswertung von Zahlen bezüglich Finanzen, Kundinnen und Kunden oder Produktivität. Auch der Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist Beachtung zu schenken. Ebenso sollte jedes Unternehmen – unabhängig von Größe und Umsatzhöhe – die Fähigkeit erwerben, aus Erfahrungen zu lernen und diese für die Weiterentwicklung nutzen zu können.
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Die Unternehmensstrategie ist als ein „lernendes System“ zu verstehen und sollte ständiger Kontrolle sowie regelmäßiger Reflexion unterliegen. Die Entwicklung der Unternehmensstrategie ist niemals abgeschlossen.
Wenn Sie mehr erfahren möchten oder noch Fragen offen sind, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Ihr Ansprechpartner zum Themenkomplex Change Management im Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 ist Michael Schemann.
Text: Michael Schemann, Katrin Marie Merten