In der gemeinsamen Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (KAS) und des Thüringer Kompetenzzentrums Wirtschaft 4.0 zum Thema „Deep Fake“ begrüßten Maja Eib (Leiterin Politisches Bildungsforum Thüringen) und Dr. Mauricio Matthesius (Leiter Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 und Geschäftsführer Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 Ilmenau) neben zahlreichen Zuhörern die Experten Dr. Norbert Lossau (Wissenschaftsjournalist, Mitglied des Beirats der Wissenschaftspressekonferenz WPK) und Patrick Aichroth (Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie Ilmenau). Moderierend führte Karsten Jauch (Thüringer Allgemeine) durch den Abend. An dieser Stelle sei den Organisatoren und Durchführenden herzlich für eine hochinteressante Veranstaltung gedankt.

Dr. Mauricio Matthesius, Maja Eib, Dr. Norbert Lossau & Karsten Jauch
Das aufmerksame Publikum erhielt anfangs theoretischen Input. Unter Deep Fake werden nach Dr. Lossau „gefälschte Videos, in denen Personen erfundene Aussagen in den Mund gelegt werden oder in denen sie Handlungen begehen, die nie stattgefunden haben“ verstanden. „Mit bloßem Auge ist nicht zu erkennen, dass es sich um Manipulationen handelt“ betonte Dr. Lossau. Darunter fallen auch gefälschte Audio-Aufnahmen. Diese sind „beliebige Texte mit der Stimme einer bestimmten Person“ so Lossau weiter. „Das Kunstwort Deep Fake wurde aus Deep Learning und Fake (Fälschung) gebildet“. Damit nahm Dr. Lossau auf den technischen Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) Bezug.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde auf das Enttarnen von Deep Fakes, den derzeitigen Forschungsstand sowie proaktive Strategien eingegangen. Hierbei bildete der Beitrag von Patrick Aichroth, welcher online zugeschaltet war, den Hauptteil. Dessen tiefgründige Einblicke in die Forensik wurden mit Audio-Beispielen unterlegt und verdeutlichten den Anwesenden, was für weitreichende und vor allem schwerwiegende Folgen gefälschte Nachrichten haben können. Denkbare Szenarien, beispielsweise eine Konfliktverschärfungen zwischen Staaten, Börsenmanipulation oder gezielte Attacken auf Unternehmen, standen als mögliche Risiken im Raum.
Mit seiner Befürchtung „Das Schlimmste wäre, wenn die Menschen das Interesse an der Wahrheit verlieren“ löste Dr. Lossau im Plenum eine philosophische Diskussion aus, bei der Begrifflichkeiten wie Wahrheit, Echtheit und Wertvorstellung erläutert wurden. Aber auch juristische Rahmenbedingungen und die Rolle der Medien gilt es zukünftig zu klären, um das Vertrauen der Menschen in die Wahrhaftigkeit von Nachrichten zu stärken.
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Autor: Michael Schemann