IT-Sec Day 2022 – ein Bericht
Das Thema IT-Security hat im Prozess der Digitalisierung eine hohe gesellschaftliche Priorität: Mögliche Bedrohungen müssen erkannt, Schutzmaßnahmen entwickelt und Mitarbeitende geschult werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik verzeichnete im Jahr 2020 bis zu 553.000 neue Schadprogrammvarianten pro Tag. In 2021 wurde ein wirtschaftlicher Schaden von über 220 Milliarden Euro in Deutschland durch Cyberkriminalität erreicht. Zeit zu handeln für die IHK Erfurt und dem ITnet Thüringen e.V,, die 2022 bereits zum zweiten Mal einen IT-Sec Day in Thüringen durchgeführt haben. Nachdem die Veranstaltung 2021 ausschließlich digital stattfand, war die Teilnahme in diesem Jahr sowohl in vor Ort in der IHK Erfurt, als auch online möglich.
Der zweite IT-Sec Day Thüringen fand am 03. Mai 2022 unter der Schirmherrschaft des Thüringer Innenministers Georg Maier statt. Die IHK Erfurt möchte ihre Mitgliedsunternehmen bei der Wahrnehmung von möglichen Bedrohungen und vor allem bei der Prävention unterstützen. Dem Organisationsteam gehörten in diesem Jahr neben der IHK Erfurt das ITnet Thüringen e.V., Q-SOFT GmbH, LEG Thüringen und das Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0. an. Kooperationspartner:innen waren das LKA Thüringen, die IHK Ostthüringen zu Gera, der SaaleWirtschaft e.V., die IHK Südthüringen, Haus Der Wirtschaft und die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand.
Am Morgen des 3. Mai 2022 hatte sich der große Saal der IHK Erfurt ebenso wie das Forum der digital zugeschalteten Teilnehmer:innen gefüllt, als Milen Volkmar, Vorstandsvorsitzende des ITnet Thüringen e.V. und Thomas Fahlbusch, Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt, gegen zehn Uhr die Gäste willkommen hießen. – Das Podium des IT-Sec Day Thüringen 2022 war besetzt mit ausgewiesenen Fachexpertinnen und -Experten aus Unternehmen und Behörden:
Als Schirmherr der Veranstaltung wies der Thüringer Minister für Inneres und Kommunales Georg Maier darauf hin, dass das Thema IT-Sicherheit in Thüringen schon viele Jahre forciert werde. Für ihn sei es ein Muss, um die Kriminalität in Thüringen langfristig zu bekämpfen.
Der Abteilungsleiter des Landeskriminalamt Thüringen, Peter Hehne, beschrieb Cybercrime als einen der am schnellsten wachsenden Kriminalitätsbereiche. Prävention sei hierbei das A und O in Sachen Cybersicherheit. Er, berichtete: Die Dunkelziffer im Bereich Cybercrime liege bei 90 Prozent – und damit verdammt hoch! Deshalb sei es wichtig, auf allen Ebenen von Unternehmen für IT-Sicherheit zu sensibilisieren – es brauche Prävention und es brauche ebenso Vernetzung!
Stefan Becker, Leiter der Cyber-Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigte sich überzeugt davon, dass diejenigen Unternehmen, die heute im Bereich Cybercrime gut aufgestellt sind, auch diejenigen sein werden, die morgen erfolgreich sind. Dies bestätigte ein Bericht aus der Praxis: Kevin Wennemuth, der Head of IT-Security der codecentric AG berichte in seinem Vortrag vom Zustand der deutschen ITSicherheit im Jahr 2022.
In der Mittagspause hatten die Teilnehmer:innen vor Ort die Möglichkeit mit Veranstalter:innen und Referent:innen persönlich in Kontakt zu kommen: Im Rahmen des Ausstellerforums waren IHK Erfurt, ITnet Thüringen e. V., LEG Thüringen Codecentric AG, Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0, ZAC Thüringen, Q-SOFT GmbH, Cogitanda/Finanzhaus Rudolstadt, Mittelstand-Digital Zentrum Ilmenau und die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand vertreten.
Während im ersten Themenblock der Fokus auf der aktuellen Bedrohungslage lag, wurden in einem zweiten Block praktische Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt: Den Auftakt machten Jan Weber und Jens Daubenspeck von der IBYKUS AG. Sie nehmen täglich IT-Systeme unter die Lupe und erklärten am IT-Sec Day 2022, welche Arten von Schwachstellenscans es gibt und wie Hardware und Software heute aufgestellt sein müssen, um sichere Geschäftsprozesse zu gewährleisten.
Marius Thielmann, Referent bei der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand nahm ein Thema in den Blick, dass für viele von uns spätestens seit der Corona-Pandemie ein Thema geworden ist: IT-Sicherheit im Homeoffice und beim mobilen Arbeiten.
Digitalisierung ist eine gute Idee – aber für viele kleine und mittlere Unternehmen eine finanzielle Herausforderung!, das weiß Steffen Peschke, Kundenbetreuer bei der Thüringer Aufbaubank (TAB), der zum IT-Sec Day 2022 einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten von Digitalisierungsvorhaben für Thüringer Unternehmen gab.
Nachdem das Programm der Vorträge abgeschlossen war, konnten die Teilnehmer:innen vor Ort im Ausstellerforum mit den Vertreter:innen der verschiedenen Organisationen persönlich in Kontakt kommen. So bot der IT-Sec Day 2022 Mitarbeitenden und Entscheidungsträger:innen in Unternehmen und Behörden ein umfangreiches Angebot an Fachwissen und Knowhow im Umgang mit IT-Sicherheit.
Autorinnen: Katrin Marie Merten, Milen Volkmar