Vor exakt einer Woche fand das virtuelle Kick Off des Innovationsforums HybridAdd statt. Für alle, die nicht digital teilnehmen konnten, fassen wir nachfolgend die wesentlichen Inhalte zusammen.
Über das Innovationsforum HybridAdd
Das Projekt „Innovationsforum HybridAdd“ bringt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um nachhaltige und strategische Strukturen zu schaffen, die es dem Südthüringer Mittelstand ermöglichen, verschiedene Zukunftstechnologien zu implementieren und so die Innovationskraft und Profilierung der Wirtschaftsregion Südthüringen zu stärken.
Hierbei sollen schwerpunktmäßig die Innovationsfelder Hybrider Leichtbau, Additive Fertigung mit Leichtmetallen und anderen innovativen Materialien und neue Technologien und Verfahren der Qualitätssicherung (z.B. nicht-invasive Verfahren) bearbeitet werden. Innerhalb des Innovationsforums sollen Ideen für neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle entwickelt werden, die es ermöglichen, internationale Netzwerke und Zukunftsmärkte (E-Mobilität, Erneuerbare Energien, KI, Automatisierung, nachhaltige ressourcenschonende Fertigungsprozesse) zu erschließen. Der entstehende Wissenstransfer und die Kooperationsprojekte sollen dabei auch über die Region Südthüringen hinausgehen und als Modell für Mittelstandsaktivitäten in anderen Bundesländern dienen.
Für interessierte Unternehmen und Institutionen steht Dr. Konrad Siegfried, Netzwerkmanager im TGF Schmalkalden, unterstützend zur Seite, um den Kontakt zueinander passender Akteure herzustellen und innovative Kooperationen zu initiieren.
Das Projekt läuft seit dem 1. Oktober 2020 und wird noch bis zum 30.6.2021 bestehen.
Aktuell sind im Rahmen des Projektes 4 weitere Veranstaltungen geplant:
- 01.2021: Workshop Smarte Fertigung
- 02.2021: Workshop II: Additive Fertigung mit Leichtmetallen und anderen Innovativen Materialien
- 04.2021: Workshop III: Qualitätssichernde neuartige Mess- und Prüfverfahren
- 10.06.2021: Zweitägige Fachtagung des Innovationsforum HybridAdd.
Unternehmen und Wissenschaftler
Beim Kick-Off am 3.12. stellten ausgewählte Akteure des Innovationsforums aus Wirtschaft und Wissenschaft Technologien und Prozesse vor. Darunter:
Dr. Sven Gerullis, Innovent e.V. aus Jena
INNOVENT führt Entwicklungsprojekte von kleinen als auch größeren Industrieunternehmen zur Anwendungsreife. Die Kompetenzfelder der Innovent liegen vor allem in den Bereichen Oberflächentechnik, Primer & Chemische Oberflächenbehandlung, Magnetische & Optische Systeme, Biomaterialien , Analytik & Werkstoffprüfung. In seinem Vortrag stellte Dr. Gerullis eine Sonderform der anodischen Oxidation vor, die Plasmachemische Oxidation. Durch diese wird eine gleichmäßige Beschichtung von Leichtmetall-Objekten, auch an Ecken und Kanten, ermöglicht.
Dr. Jochen Pflug, ThermHex Wabenkerne aus Halle (Saale)
Wie mit Hilfe von thermoplastischen Wabenkernen und der Sandwichbauweise Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit miteinander vereinbart werden können, erläuterte Herr Pflug innerhalb seiner Präsentation. Im Wesentlichen bestehen die Vorteile in der enormen Leichtigkeit des Materials sowie in der signifikanten Reduktion von Material- und Prozesskosten durch eine automatisierte Produktion. Anwendungsmöglichkeiten finden sich beispielsweise im Bereich Automotive, der Baubranche und der Möbelindustrie.
Dr. Jörg Hildebrand, TU Ilmenau
Verschiedene Produktionsverfahren aus dem Bereich der additiven Fertigung stellte Dr. Jörg Hildebrand von der Fakultät Maschinenbau der TU Ilmenau vor. Er verdeutlichte dabei unter anderem die Vorteile Lichtbogenbasierter Additiver Fertigung, die vor allem in der günstigen Anlagentechnik, der einfachen Handhabung, der hohen Abschmelzleistung und den günstigen Zusatzwerkstoffen liegen. Außerdem erläuterte er den Fügeprozess des Rührreibschweißens, welches ein verzugsarmes Fügen von Leichtmetallen ermöglicht.
Prof. Dr. Stefan Roth und Alexander Kißling, Hochschule Schmalkalden
Im Fokus des 4. Impulsvortrags des Innovationsforums stand das Thema 3D-Metalldruck sowie die belastungsgerechte Konstruktion für das FDM-Verfahren.
Das FDM-Verfahren ist das schichtweise Auftragen eines Ausgangsmaterials durch eine CNC-gesteuerte Düse. Es ermöglicht eine Strukturoptimierung von additiv gefertigten FDM-Bauteilen bei höheren fertigungstechnischen Freiheitsgraden. Mit dem Fertigungsverfahren ist die Verarbeitung vielfältiger Materialien möglich.
In der anschließenden Diskussionsrunde konnten erste potenzielle Partnerschaften zwischen den Teilnehmern erkannt werden und weitere mögliche Kooperationsfelder, wie zum Beispiel in der Bauwirtschaft, identifiziert werden.
Sollte eines der vorgestellten Verfahren oder Akteure für Sie interessant sein oder wenn Sie darüber hinaus nach Kooperationspartnern für eines Ihrer Fertigungsprojekte, Produktentwicklungen oder für die Vermarktung von Produkten suchen, so wenden Sie sich gern an Dr. Siegfried Konrad oder melden Sie sich bei uns per E-Mail an
Autorin: Eyleen Sinnhöfer