CarveTec e.K. aus Erfurt
CarveTec geht innovative Wege der Materialbearbeitung durch die Symbiose aus altbewährter Tischlerkunst und moderner 3D-Frästechnologie.
CarveTec - das steht für die "Liebe zum Holz und die die Leidenschaft für Innovation", wie Geschäftsführer Jürgen Henschel betont. Ursprünglich im Harz verwurzelt, hat das Unternehmen mit seiner Expansion nach Erfurt neue Möglichkeiten der Materialverarbeitung erschlossen. Was einst ein traditioneller Tischlerbetrieb war, hat sich zu einem technologisch fortschrittlichen Hybridbetrieb entwickelt. Bei CarveTec beschränkt man sich nicht nur auf die Verarbeitung von Holz, sondern integriert auch Metall und Stein in die Fertigung. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es dem Unternehmen, sich auf außergewöhnliche Projekte zu spezialisieren, die über den Rahmen gewöhnlicher Tischlerarbeiten hinausgehen. Ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette sind Gartenmöbel und Sitzgruppen für den Außenbereich.
Gründungsjahr: 2011
Mitarbeiter: 10
Branche: Hybrid aus industrieller Fertigung und Tischlerhandwerk
Ort: Erfurt
Das Herzstück von CarveTecs Innovation ist ein 3D-Roboterarm, der mit einer Fräse ausgestattet ist. Der Roboterarm wurde mit einer speziell entwickelten Software kombiniert, um einzigartige Bearbeitungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Federführend in der Entwicklung und Implementierung dieses Systems war der Geschäftsführer selbst. Inspiriert wurde Jürgen Henschel dabei durch einen Kettensägenschnitzer. Mit der Vision, eine Maschine zu bauen, die seine Vorstellungen verwirklichen könnte, skizzierte er 2015 die ersten Entwürfe in seinem Notizbuch. Die Umsetzung von Henschels Vision erforderte nicht nur Kreativität, sondern auch technisches Geschick. Im Ergebnis steht ein Werkzeug, dessen 2,5 Meter langer Arm die präzise Bearbeitung unterschiedlicher Materialen ermöglicht. Mittlerweile ist der Roboterarm ein integraler Bestandteil des täglichen Betriebs in der Tischlerei.
Während der Entwicklung seines innovativen 3D-Roboterarms stand Jürgen Henschel sowohl vor finanziellen, als auch technischen Herausforderungen. Technisch gesehen erforderte die Entwicklung einer maßgeschneiderten Lösung umfangreiche Programmierarbeit. Die Schwierigkeit bestand darin, den angeschafften Roboterarm mit neuer Software zu verbinden. Für den kleinen Betrieb stellten die hohen Kosten für die Anschaffung des spezialisierten Roboters und der notwendigen Computerhardware eine beträchtliche finanzielle Belastung dar.
Die Lernprozess dauert auch mit der Einsatzbereitschaft des Roboters an. Kaputte Fräsen und Misserfolge standen im Ergebnis der Testphasen. "Von Anfang an stand dahinter auch ein hoher wirtschaftlicher Druck", erinnert sich Jürgen Henschel zurück. Zudem musste CarveTec strenge Sicherheitsstandards erfüllen, um die Betriebsgenehmigung für den Roboterarm zu erhalten.
Nach Überwindung der Anfangshürden integrierte CarveTec den Roboterarm erfolgreich in den täglichen Betrieb. Die Maschine bewährt sich sowohl bei der Routineproduktion als auch bei speziellen Anfertigungen. "Wir bearbeiten doppelt gewölbte Flächen und Freiformflächen in einer Größe, die mit herkömmlichen Fräsen nicht möglich waren", erklärt der Geschäftsführer. Mit dem Roboter profitiert CarveTec von einer deutlichen Zeit- und Kostenersparnis in der Produktion. Dies eröffnete neue Möglichkeiten in der Herstellung von individuellen und maßgeschneiderten Produkten. Als Sonderanfertigung besonders im Kopf geblieben ist Jürgen Henschel die originalgetreue Nachbildung des Autos von Michael Schuhmacher für eine Dokumentation des Streaminganbieters Netflix.
Die Beratung von ThEx Wirtschaft 4.0 bot CarveTec wichtige Unterstützung bei der Prototypentwicklung des 3D-Roboterarms. Durch die gebotenen Netzwerkmöglichkeiten konnte CarveTec Geschäftskontakte knüpfen und Lösungsansätze effizienter umsetzen. Zudem halfen die Hinweise zum Thema Patent dem Unternehmen, seine technologischen Innovationen zu schützen und sich als Unternehmen in seiner Nische erfolgreich zu positionieren.
CarveTec e.K.
Jürgen Hentschel
Hirnzigenweg 60
99099 Erfurt