Andre Fredrich - FredMax aus Nordhausen

FREDMAX GmbH aus Nordhausen

Der Schuh drückt? Nicht bei FREDMAX! Mithilfe von 3D-Druck und 3D-Scan erhält die Kundschaft passgenaues Schuhwerk für jeden Anlass.

Unternehmensgeschichte und -philosophie

André und Peggy Fredrich haben sich als selbstständige Orthopädieschuhmachermeister darauf spezialisiert, ihre Kundschaft mit maßgeschneiderten Schuhen zu versorgen. Das Angebot ihres Unternehmens FREDMAX umfasst Schuhe für den Alltag, die Arbeit und individuell angepasste orthopädische Lösungen. "Es soll am Ende ein Produkt stehen, mit dem sich der Kunde wohlfühlt und das dabei auch noch gut aussieht," lautet die Devise des Schuhmacher-Ehepaars. Ihr hoher Anspruch an Qualität und Komfort ermöglichte das kontinuierliche Wachstum des Betriebs seit der Gründung im Jahr 2006 und die Anerkennung als zertifizierter Ausbildungsbetrieb. Der Unternehmensstandort direkt in einem Ärztehaus in Nordhausen ermöglicht eine enge Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Praxen und deren Patient:innen. 

Steckbrief

FREDMAX GmbH in Zahlen

Gründungsjahr: 2006

Mitarbeitende: 10

Branche: Schuhorthopädiemechanik

Ort: Nordhausen

Digitale Innovation

"Wir haben von Anfang an versucht, Teilprozesse zu digitalisieren," erzählt André Fredrich. Traditionell beginnt die Schuhherstellung mit einer manuellen Vermessung der Füße und der Erstellung eines Holzrohlings durch Schleifen und Hobeln – ein zeitaufwendiger Prozess, der hohe Präzision und Erfahrung erfordert. Fehler und Ungenauigkeiten sind dabei keine Seltenheit. Bei dem Schuhmacher-Betrieb aus Nordhausen arbeiten hingegen 3D-Technologien Hand in Hand, um passgenaue Leisten zu erstellen.

  1. 3D-Scan der Füße: Bei neuen Kund:innen startet André Fredrich mit einem 3D-Scan, um die exakten Maße und die Form des Fußes digital zu erfassen. Der 3D-Scan gehört übrigens in vielen Betrieben zur gängigen Praxis. Jedoch erinnert sich André: "So richtig effektiv konnten wir die Daten anschließend aber noch nicht verwenden." Daher kommt seit 2018 auch ein 3D-Drucker zum Einsatz.
  2. Digitale Modellierung: Mithilfe spezialisierter Software werden bei FREDMAX digitale Leisten entwickelt, die optimal an die gescannten Füße angepasst sind. Während dieser Phase können die Mitarbeitenden das digitale Ergebnis mit dem gescannten Fuß immer wieder abgleichen.
  3. 3D-Druck des Leistens: Der fertige digitale Leisten wird an den 3D-Drucker übermittelt. Die Hülle der Leisten wird dann innerhalb weniger Stunden gedruckt.
  4. Ausgießen und Aushärten: Das Produkt aus dem 3D-Drucker wird danach mit einem speziellen Material ausgegossen. Dieser Schritt sorgt für die notwendige Stabilität und Formgenauigkeit.
  5. Schuhfertigung: Mit dem ausgehärteten Leisten wird dann der eigentliche Schuh gefertigt.

Herausforderungen

Der gesamte Implementierungsprozess war geprägt von Trial and Error. Mit dem Ziel, die Leistenherstellung zu digitalisieren, gehörten André und Peggy Fredrich in Deutschland zu den sogenannten First Movern. "Wir hatten keine Erfahrungswerte. Das sind Dinge, die du nicht an der Berufsschule lernst. Wir kannten auch niemanden in der Umgebung, der etwas derartiges bereits eingeführt hatte," erinnert sich André Fredrich. Viel Zeit und Energie wurde also in die Recherche nach den passenden Technologien und Materialien investiert. Allein die Suche nach geeigneten Geräten erstreckte sich über mehrere Jahre. Doch Andrés technischer Affinität und seiner hohen Eigenmotivation sei Dank: Sie sorgten dafür, dass er seine Vision in die Tat umsetzen konnte.

Wir sparen 90 Prozent der Arbeitszeit während des Herstellungsprozesses ein.

André Fredrich

Geschäftsführer bei Fredmax

Technologische Vorteile

Das innovative Zusammenspiel von 3D-Scan und 3D-Druck bei FREDMAX bietet zahlreiche Vorteile:

  •  Exakte Vermessung: Der 3D-Scanner erfasst die Füße mit hoher Genauigkeit. Das ermöglicht Fredmax eine exakte Vermessung und detaillierte Modellierung, die selbst kleinste Unterschiede in der Fußform berücksichtigt. Probleme oder Ungenauigkeiten können früh im digitalen Modellierungsprozess erkannt und behoben werden. Im Ergebnis steht ein passgenaues Paar Schuhe. 
  • Zeitersparnis: Während das manuelle Schleifen und Hobeln eines einzelnen Holzrohlings einen ganzen Arbeitstag beanspruchen kann, erstellt der 3D-Drucker den Leisten innerhalb weniger Stunden vollständig automatisiert. "Wir sparen 90 Prozent der Herstellungszeit ein," schätzt André Fredrich.
  • Digitale Speicherung: Alle Fuß- und Leistenmodelle werden digital gespeichert, denn zur langfristigen Aufbewahrung ist das Unternehmen gesetzlich verpflichtet. So benötigt FREDMAX deutlich weniger Lagerfläche. Und bei Bedarf können gespeicherte Daten schnell abgerufen und für spätere Anpassungen oder Reproduktionen verwendet werden.
  • Unabhängigkeit von Personal: Alle Mitarbeitenden mit der entsprechenden Kompetenz können den 3D-Scan, die digitale Modellierung und den Druck durchführen. Das reduziert die Abhängigkeit von spezifischem Fachwissen.

Unterstützung durch ThEx Wirtschaft 4.0

FREDMAX wurde von ThEx Wirtschaft 4.0 in den Themenbereichen 3D-Druck und 3D-Scan sowie im Bereich Digitaler Zwilling beraten. Zur Umsetzung hat das Unternehmen Fördergelder über das Programm Digitalbonus Thüringen und Digital Jetzt bezogen.  

Kontakt

FREDMAX GmbH
André und Peggy Fredrich
Grimmelallee 4c
99734 Nordhausen